Schlaf Forschung

Schlafstörungen

Beachten Sie, bitte, dass ich Schlafforscherin nicht Schlafmedizinerin bin. Falls Sie unter einer Schlafstörung leiden, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder an eines der Akkreditierten Zentren für Schlafmedizin. .

Zum Thema Schnarchen und Schlafapnoe finden Sie Informationen bei der Lungenliga.

Schlafstörungen sind Begleiter vieler Krankheiten. Sie können als ein Merkmal der Krankheit dazu gehören, wie z. B. bei der Depression. In einem solchen Fall ist die Grundkrankheit zu behandeln und mit dem Abklingen der Krankheit verschwinden auch die Schlafstörungen. Diese können auch eine Nebenwirkung gewisser Medikamente sein, manchmal gibt es besser verträgliche Medikamente. Das muss individuell abgeklärt werden, da die Reaktion auf ein Medikament von einer Person zur anderen verschieden sein kann.

Leiden Sie unter Depression? Dann können Sie hier hilfreiche Informationen finden. Lichttherapie ist nicht nur die Therapie der Wahl bei Winterdepression und Schlafphasenverschiebungen, sie wirkt bei jeder Form von Depression. Allerdings ist bei der bipolaren affektiven Störung Vorsicht geboten, da sie manische Episode begünstigen kann. Bei gewissen Augenkrankheiten und während der Einnahme von photosensibilisierenden Medikamenten ist Lichttherapie nicht anzuwenden. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Lichttherapie. 

Tipps für einen besseren Schlaf

Schlafen Sie in einem ruhigen, abgedunkelten Zimmer, das gut gelüftet wurde, während der Heizperiode aber nicht bei offenem Fenster. Das ist nur eine sinnlose Energieverschwendung, trocknet die Schleimhäute aus und kühlt die Wand um das Fenster herum ab. Auf der abgekühlten Wand kondensiert die Luftfeuchtigkeit und Schimmelpilz kann wachsen. Sollten die Fenster und Türen in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus ganz dicht schliessen, dann sollte für die Frischluftzufuhr eine Lüftung eingebaut worden sein.

Achten Sie, dass Sie am ganzen Körper schön warm haben - mit kalten Füssen schläft man nicht ein - aber nicht zu heiss.

Bevor Sie schlafen gehen, sollten Sie sich eine Weile Ruhe gönnen und ausspannen. Nach sportlicher Tätigkeit kann man nicht sofort einschlafen.

Starke Beleuchtung macht wach, gehen Sie morgens hinaus und bewegen Sie sich. Abends und nachts benutzen Sie hingegen schwaches Licht. Ein Computer-Bildschirm ist im Übrigen eine nicht zu unterschätzende Lichtquelle, umso mehr als man direkt in die Quelle schaut.

Vermeiden Sie Stimulantien, wie Kaffee, Schwarz- und Grüntee, Colagetränke, Energy Drinks und Kakao sowie Tabak.

Alkoholische Getränke sind auch nicht zu empfehlen. Sie erleichtern zwar das Einschlafen, führen aber dazu, dass man mitten in der Nacht wieder wach ist.

Das Bett sollte nur zum Schlafen benutzt werden, es darf natürlich auch mit jemanden sein. Für das Lesen, Surfen oder andere Beschäftigungen gibt es geeignetere Orte. Wenn Sie länger nicht schlafen können, sollten Sie aufstehen und etwas Ruhiges tun, bis Sie sich wieder schläfrig fühlen. 

Können Sie trotzdem nicht schlafen?

Dann hat Sie vielleicht das Denkmal auf der Eingangseite angesprochen. Denken Sie mal in einer schlaflosen Nacht über diese Ecke und darüber, was sie über Ihre persönliche Kindheit sagt, nach. Probleme, Traumata, Misshandlungen wie Demütigungen, Schläge oder sexuelle Ausbeutung können auch viele Jahre später zu Schlafstörungen oder anderen Krankheiten führen. Da kann eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, zum Beispiel im Rahmen einer Psychotherapie, sehr hilfreich sein.

Die Psychoanalytikerin Alice Miller schreibt im Buch 'Das Drama des begabten Kindes, Eine Um- und Fortschreibung' suhrkamp taschenbuch, 1996

'Wir können unsere Vergangenheit nicht im geringsten verändern, die Schäden, die uns in der Kindheit zugefügt wurden, nicht ungeschehen machen. Aber wir können uns verändern, uns «reparieren», unsere verlorene Integrität wiedergewinnen. Wir können dies tun, indem wir uns entschliessen, das in unserem Körper gespeicherte Wissen über das vergangene Geschehen näher anzuschauen und es unserem Bewusstsein nahezubringen. Dieser Weg ist gewiss unbequem, doch in vielen Fällen gibt er uns die Möglichkeit, endlich das unsichtbare und doch so grausame Gefängnis der Kindheit zu verlassen und uns vom unbewussten Opfer der Vergangenheit in einen verantwortlichen Menschen zu verwandeln, der seine Geschichte kennt und mit ihr lebt.
Die meisten Menschen tun genau das Gegenteil. Sie wollen nichts von ihrer Geschichte wissen und wissen daher auch nicht, das sie im Grunde ständig von ihr bestimmt werden, weil sie in ihrer unaufgelösten, verdrängten Kindheitssituation leben. Sie wissen nicht, dass sie Gefahren fürchten und umgehen, die einst reale Gefahren waren, aber es seit langem nicht mehr sind. Sie werden von unbewussten Erinnerungen sowie von verdrängten Gefühlen und Bedürfnissen getrieben, die oft beinahe alles, was sie tun und lassen, in pervertierter Weise bestimmen, solange sie unbewusst und ungeklärt bleiben.' Seiten 11-12

'Diese Entwicklung hat nicht nur persönliche und familiäre Konsequenzen, sondern auch politische. Menschen, die ihre Vergangenheit entdeckt haben, die in ihrer Therapie gelernt haben, ihre Gefühle zu klären und deren reale Ursachen zu erforschen, stehen nicht mehr unter dem Zwang, ihren Zorn auf Unschuldige zu verschieben, um diejenigen zu schonen, die diesen Zorn wirklich verdient haben. Sie sind in der Lage, das Hassenswerte zu hassen und das Liebenswerte zu lieben. Da sie wagen zu wissen, wer ihren Hass verdient hat, ohne in die Blindheit des misshandelten Kindes zu verfallen, das seine Eltern schonen muss und daher Sündenböcke braucht.' Seiten 160-161

Besonders inspirierend finde ich ihr Buch 'Du sollst nicht merken, Variationen über das Paradies-Thema'.

Gewaltfreie Kommunikation ist eine andere Möglichkeit, sich mit sich selbst auseinander zu setzen und den Umgang mit den Mitmenschen angenehmer zu gestalten. Marshall B. Rosenberg hat eine Technik entwickelt, die im Prinzip sehr leicht zu verstehen ist und in Kursen gelernt werden kann. Die Anwendung ist anspruchsvoll und erfordert, dass man sich und die eigenen Bedürfnisse genau kennt.

Die heutige Standardtherapie für Schlafstörungen ist die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (CBT-I)

It is always a silly thing to give advice, but to give good advice is absolutely fatal.

Oscar Wilde, The portrait of Mr W.H.